Wie werden Verfolgung, Flucht und Migration erinnert? Szenisches Verstehen in intergenerationalen Forschungssituationen
DOI:
https://doi.org/10.26043/GISo.2020.2.1Schlagwörter:
Rekonstruktive Sozialforschung, szenisches Verstehen, intergenerationale Interviewsituationen, sozialwissenschaftliche Lehre, Familien jüdischer displaced persons, „Born in Evin“Abstract
Wie über Migration, Verfolgung und Flucht zwischen Generationen in Familien erzählt und – szenisch – erinnert wird, kann Aufschluss über damit verbundene biographische und intergenerationale Leidenserfahrungen und Herausforderungen geben sowie über kollektive, zeitgeschichtliche, politische und institutionelle Dimensionen dieser Erfahrungen. Im Zentrum rekonstruktiver Sozialforschung steht dabei die Art und Weise, wie Geschehen und Erfahrungen erinnert, mitgeteilt und evaluiert werden; dabei kommt dichten Szenen in der Forschungssituation eine besondere Bedeutung zu. In intergenerationalen Interview- und Gesprächssituationen werden Forscher*innen, die sich auf offene Gesprächssituationen einlassen, in szenischer Form in Interaktionen und Aushandlungen involviert. Wie kann das in biographieanalytischen und ethnographischen Vorgehensweisen der Forschung reflektiert werden, und wie kann es Bestandteil der sozialwissenschaftlichen Lehre sein? Literarische Darstellungen und Filme zu intergenerationalen Perspektiven auf Verfolgung, Flucht und Migration können in der Forschung und in der Lehre für (selbst-)reflexives und szenisches Verstehen in der rekonstruktiven Sozialforschung sensibilisieren sowie dafür, wie wir „die eigene Geschichte“ verstehen können und im reflektierten Verhältnis dazu „die Geschichte anderer“.
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