„also war halt auch immer so ‚Hallo‘ und dann so bald ‚Tschüss‘“
Perspektiven jugendlicher „Systemsprenger*innen“ auf die eigene Hilfegeschichte
DOI:
https://doi.org/10.26043/GISo.2023.1.4Schlagworte:
Adressat*innenforschung, narratives Interview, Heimerziehung, Hilfeverlauf, Systemsprenger*innenAbstract
Dieser Artikel geht der Frage nach, wie jugendliche „Systemsprenger*innen“ ihre Hilfegeschichte im Sozialisationskontext der (stationären) Erziehungshilfe erleben. Hierfür wurden sechs biographisch-narrative Interviews mit jungen Menschen geführt, welche zum Interviewzeitpunkt in Einrichtungen der Heimerziehung untergebracht waren. Gemeinsam ist ihnen, dass sie mehrere Abbrüche und Wechsel im Hilfe- als auch Bildungssystem erfahren haben sowie aus Sicht der Fachkräfte als schwierig wahrgenommene Verhaltensweisen zeigten. Das erhobene Datenmaterial wurde auf Basis des von Gabriele Rosenthal (1995) entwickelten Verfahrens der biographischen Fallrekonstruktion interpretiert. Es bietet einen Einblick in die biographische Bedeutung der erlebten Hilfegeschichte sowie den darin eingebetteten und sich wiederholenden Aufnahmen als auch Abbrüchen und den damit verbundenen Wechseln des Hilfesettings. In diesem Zusammenhang lässt sich die Heimerziehung als „neuer Kontinent“ beschreiben, für dessen gelingende Aneignung es ein Bewusstsein für die Hilfeentscheidung und eine Passung zur biographischen Struktur bedarf. Die Befunde geben Impulse für eine biographieorientierte Weiterentwicklung der Heimerziehung.
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Copyright (c) 2023 Sabrina Schmidt, Lea Gietz, Natalie Prangenberg, Sebastian Wen

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