Erfahrung, Affekt und Haltung
Über biographische Erfahrungsräume, affektive Haltungen und politische Potentiale
DOI:
https://doi.org/10.26043/GISo.2024.1.3Schlagwörter:
Affektive Haltung, Biographie, Interaktionsformen, Habitus, ProvinzialitätAbstract
Die Frage nach affektiven Anteilen von Haltungen, ihren emanzipatorischen wie antiemanzipatorischen Potentialen, rückt in den Vordergrund, wenn in Krisenzeiten rationale Einstellungsdimensionen zurückgedrängt werden, Zustimmungswerte zur Demokratie sinken und menschenfeindliche Einstellungen zunehmen, während gleichzeitig verstärkte Akte der Solidarität zu beobachten sind. Der Beitrag geht davon aus, dass ein durch biographische Erfahrungen geprägtes Selbst- und Weltverhältnis auf der affektiven Ebene eine je spezifische Ansprechbarkeit nach sich zieht, in der zum Ausdruck kommt, was ich in meiner Forschung mit dem Arbeitsbegriff der affektiven Haltung zu fassen suche. Im Zentrum des Artikels steht ein biographisch-narratives Interview, die darin geschilderten Erlebnisräume, Affekte und daran anschließenden (politischen) Handlungspotentiale. Unter Rückgriff auf theoretische Bezüge zu Habitus (Bourdieu), Interaktionsformen (Lorenzer) und affektiver Intentionalität (Slaby) wird der Entstehung entsprechender affektiver Haltungen nachgegangen. Mithilfe des Konzepts der Provinzialität (Belina; Adorno) werden dabei sozialisierende Eigenschaften der Erfahrungsräume in den Blick genommen und es wird nachgezeichnet, welche Spuren sie im (affektiven) Erleben des Interviewpartners hinterlassen.
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