Zwischen virtuoser Unverbindlichkeit und Herrschaft: Lebensentwürfe von Vätern als Leerstelle in der Kindesschutzarbeit
DOI:
https://doi.org/10.26043/GISo.2024.2.7Schlagwörter:
Kindesschutz, Sozialpädagogische Familienbegleitung, Vater, Elternschaft, Geschlechterverhältnis, Ethnographie, SchweizAbstract
Kindesschutzarbeit konzentriert sich, so zeigt es die Empirie, weltweit vorrangig auf Mütter, während Väter oft vernachlässigt werden. Doch inwieweit sind Väter Teil von „Kindesschutzfamilien“ und ihren Problemen? Und wie werden sie von Fachkräften adressiert und in Unterstützungsmassnahmen einbezogen? Im vorliegenden Beitrag werden diese Fragen anhand von empirischem Material aus einer abgeschlossenen ethnographischen Untersuchung zur Sozialpädagogischen Familienbegleitung in der Schweiz beantwortet. Die analysierten Fälle illustrieren eine doppelte Unverbindlichkeit der Väter gegenüber der Familie und dem sozialpädagogischen Angebot und verweisen auf das spannungsreiche Nebeneinander von Privilegierung und Benachteiligung von Vätern in der Sozialpädagogischen Familienbegleitung. Im Beitrag wird argumentiert, dass durch eine vorschnelle fachliche Verantwortungsentlastung der Väter familiale Konflikte reproduziert werden können und Bildungspotenziale und Autonomiemöglichkeiten ungenutzt bleiben.
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