„Du wirst so verhandelt“: Epistemische Vulnerabilität in musikalischen Bildungsprozessen

Autor/innen

DOI:

https://doi.org/10.26043/GISo.2024.2.5

Schlagwörter:

situierte Bildung, musikalisches Wissen, embodied learning, epistemische Vulnerabilität

Abstract

Der vorliegende Beitrag problematisiert basierend auf biographischen Interviews mit Lehrpersonen ein mangelndes Bewusstsein für die Situiertheit musikalischen Wissens. Ausgehend von der erhöhten Vulnerabilität, die mit der zentralen Rolle des Körpers in musikpädagogischen Situationen einherzugehen scheint, wird argumentiert, dass die rekonstruierten Vulnerabilitätserfahrungen nicht in erster Linie auf die Gefahr verweisen, körperlich verletzt zu werden. Vulnerabel werden die Lehrenden und Lernenden im Musikunterricht viel mehr in ihrem musikalischen Wissen, das in der Analyse wiederum als ein verkörpertes Selbst- und Weltwissen erkennbar wird. Der Beitrag analysiert musikalisches Handeln als epistemische Praxis und fordert eine vermehrte kritische Auseinandersetzung mit der Situiertheit nichtpropositionaler Wissensformen in der Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen.

Autor*innenbiografien

  • Philipp Saner, Pädagogische Hochschule NMS Bern

    Philipp Saner ist Gitarrist, Sänger, Singer/Songwriter, Dozent und Forscher am Pädagogischen Hochschulinstitut NMS Bern und der Pädagogischen Hochschule. Für seine künstlerische Arbeit wurde er unter anderem 2016 durch die Montreux Jazz Artists Foundation und 2021 durch den Zürcher Regierungsrat ausgezeichnet. Seit 2022 ist er Doktorand an der LMU München und interessiert sich für diversitätssensible Musikpädagogik, Arts-Based Research Methods und ethische Aspekte des Musikunterrichts.

  • Seraina Hürlemann, Pädagogische Hochschule NMS Bern

    Seraina Hürlemann ist wissenschaftliche Mitarbeiterin und Co-Leiterin des Forschungsschwerpunkts “Musik an Primarschulen” am Pädagogischen Hochschulinstitut NMS Bern und Dozentin für Sozial- und Kulturgeografie an der Pädagogischen Hochschule Bern. Sie forscht zu Ungleichheit und Vulnerabilität im Musikunterricht und arbeitet zu qualitativen Methoden der kulturwissenschaftlichen Forschung mit besonderem Interesse an ethnografischen Methoden und partizipativen Ansätzen (u.a. Action Research).

  • Rudolf Kämpf, Pädagogische Hochschule NMS Bern

    Rudolf Kämpf ist Chorleiter, Bassist und Dozent an der Zürcher Hochschule der Künste ZHdK sowie Dozent für Fachdidaktik Musik, Kinderchorleitung und Profilstudien Musik am Pädagogischen Hochschulinstitut NMS Bern. Ebenda hat er ein innovatives Musik-Weiterbildungsangebot für Primarlehrpersonen aufgebaut und ist Co-Leiter des Forschungsschwerpunkts “Musik an Primarschulen”.

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Veröffentlicht

2024-11-04

Zitationsvorschlag

Saner, Philipp/Hürlemann, Seraina/Kämpf, Rudolf (2024): „Du wirst so verhandelt“: Epistemische Vulnerabilität in musikalischen Bildungsprozessen. In: Gesellschaft – Individuum – Sozialisation. Zeitschrift für Sozialisationsforschung, 5 (2). doi:10.26043/GISo.2024.2.5.