Der Erstkontakt mit dem zur Adoption freigegebenen Kind

Perspektiven der leiblichen Eltern zu Motiven, Hoffnungen und Ängsten

Autor/innen

  • Adrian Seitz Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften
  • Samuel Keller Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften https://orcid.org/0000-0002-3119-6291
  • Nicolette Seiterle Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften

DOI:

https://doi.org/10.26043/GISo.2024.2.11

Schlagwörter:

Adoption, Fremdplatzierung, Kindeswohl, Soziale Elternschaft, Biografieforschung

Abstract

Der vorliegende Beitrag widmet sich den biografisch und emotional komplexen Beweggründen leiblicher Eltern, die ihr Kind zur Adoption freigegeben haben und Jahrzehnte später ein Treffen mit ihrem inzwischen erwachsenen Kind planen. In den Ausführungen wird Bezug auf die Analysen des abgeschlossenen Projekts Inlandsadoption in der Schweiz genommen. Dabei interessiert, aus welchen Motiven leibliche Eltern diesen Kontakt suchen oder vermeiden und welche Hoffnungen und Ängste sie mit dieser Entscheidung verbinden. Der Fokus liegt auf dem Zeitraum vor einem ersten Treffen. Für die Studie wurden 15 biografische Interviews mit Eltern mittels Grounded Theory analysiert. Die erfassten Hauptmotive der Eltern bestehen daraus, herauszufinden, wie ihr Kind ohne sie aufgewachsen ist, ihre damalige - freie bzw. unfreie - Adoptionsentscheidung zu rechtfertigen und ihre familiäre Zugehörigkeit zu erweitern. Damit verbunden sind Hoffnungen auf Anerkennung sowie Ängste vor der Ablehnung ihrer elterlichen Rolle.

Autor*innenbiografien

  • Adrian Seitz, Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften

    Adrian Seitz, geboren 1988, ist Fachspezialist Bildung an der Dienstelle Gymnasialbildung des Kantons Luzern sowie Aussendozierender am Institut für Kindheit, Jugend und Familie (IKJF) am Departement Soziale Arbeit der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW). Zudem ist er als Doktorand am Institut für Erziehungswissenschaften der Universität Zürich tätig. Die Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Familien- und Kindheitsforschung sowie Biografieforschung, wobei der Fokus auf dem Handlungsfeld Adoption liegt.

  • Samuel Keller, Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften

    Samuel Keller, geboren 1981, ist Forscher, Dozent und Co-Teamleiter am Institut für Kindheit, Jugend und Familie (IKJF) am Departement Soziale Arbeit der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW). Er forscht und lehrt zu Bedingungen des Aufwachsens und Konzepten des kindlichen Wohls, zu Adoption und mehrfacher Elternschaft, sowie zur Kinder- und Jugendhilfe und zu jungen geflüchtete Menschen.

  • Nicolette Seiterle, Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften

    Dr. phil. Nicolette Seiterle, Soziologin, Geschlechterforscherin und angehende Psychologin, war viele Jahre als Wissenschaftliche Mitarbeiterin bei PACH Pflege- und Adoptivkinder Schweiz in Zürich sowie an der ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften tätig. Seit 2022 ist sie Geschäftsleiterin der Gundeldinger Koordination in Basel. Ihre Forschungs- und Themenschwerpunkte sind die Kinder- und Jugendhilfe mit Fokus Adoption und Pflegekinder, Biografieforschung, Psychotherapieforschung, Stadtentwicklung und Quartierarbeit sowie Berufsbildung.

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Veröffentlicht

2024-11-04

Zitationsvorschlag

Seitz, Adrian/Keller, Samuel/Seiterle, Nicolette (2024): Der Erstkontakt mit dem zur Adoption freigegebenen Kind: Perspektiven der leiblichen Eltern zu Motiven, Hoffnungen und Ängsten. In: Gesellschaft – Individuum – Sozialisation. Zeitschrift für Sozialisationsforschung, 5 (2). doi:10.26043/GISo.2024.2.11.