https://giso-journal.ch/issue/feedGesellschaft – Individuum – Sozialisation. Zeitschrift für Sozialisationsforschung2022-05-20T00:00:00+02:00GISo-Teaminfo@giso-journal.chOpen Journal Systems<p>Die Zeitschrift „GISo“ versteht sich als unabhängiges und interdisziplinäres Forum der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Verläufen, Bedingungen und Ergebnissen von Sozialisationsprozessen. Sie dient der Präsentation und Diskussion theoretischer und konzeptioneller Positionen, empirischer Ergebnisse und forschungsmethodischer Herausforderungen in diesem thematischen Feld. Die Zeitschrift bietet eine Plattform für die Publikation wissenschaftlicher Originalbeiträge aus den Erziehungs- bzw. Bildungswissenschaften, den Sozialwissenschaften, der Psychologie sowie der Geschichtswissenschaft.</p>https://giso-journal.ch/article/view/3597Tradierungs- und Transformationsprozesse von Wertbindungen im Kontext russlanddeutscher Familien und Gemeinden: Biographieanalytische Perspektiven2022-03-29T15:13:09+02:00Rebekka Hahnrebekka.hahn@uni-bielefeld.deChristine Demmerchristine.demmer@uni-bielefeld.de<p>Der Beitrag geht aus einer biographieanalytischen Perspektive der Frage nach, wie sich die Umstrukturierung von primärsozialisatorischen Wertbindungen und Beziehungsgefügen in der Adoleszenz für junge Frauen aus russlanddeutschen Familien gestaltet, die in Anbindung an eine russlanddeutsche Freikirche aufgewachsen sind. In der fallübergreifenden Analyse der narrativen Interviews treten die Familie wie auch die religiöse Gemeinschaft als gewichtige Sozialisations- und Wertekontexte hervor, deren Tradierungspotenziale in Auseinandersetzung mit weiteren Bezügen biographisch verhandelt werden. Als Referenzpunkt für die Selbstentwürfe der jungen Frauen kristallisieren sich dabei neuzeitliche Entwicklungsparadigmen von Reflexivität, Individualisierung und Authentizität heraus, mit denen die Fortführung wie auch die Transformation familial angelegter Werte und Lebensformen begründet wird.</p>2022-05-20T00:00:00+02:00Copyright (c) 2022 Rebekka Hahnhttps://giso-journal.ch/article/view/3610Soziale Aufstiegsmobilität durch Bildung in deutsch-iranischen Biographien: Eine psychosoziale Perspektive auf intergenerationale Dynamiken in der Adoleszenz2022-04-09T14:37:24+02:00Susanne Benzelbenzel@sigmund-freud-institut.deNiels Uhlendorfuhlendorf@hu-berlin.de<p>In vielen Migrationsfamilien spielt der Bildungserfolg eine zentrale Rolle und kann zu Spannungen zwischen den Generationen führen, insbesondere wenn die Eltern einen Verlust des sozialen Status hinnehmen mussten. Daher messen viele dieser Eltern dem Bildungsniveau ihrer Kinder einen hohen Stellenwert bei, während sie in den Schulen oft mit institutioneller Diskriminierung konfrontiert sind. Vor diesem Hintergrund werden im vorliegenden Beitrag die Bedeutung von Bildung in Migrationsfamilien sowie die psychosozialen Auswirkungen intergenerationaler Dynamiken insbesondere in der Adoleszenz diskutiert. Durch die Gegenüberstellung zweier biographischer Erzählungen werden zwei unterschiedliche Muster diskutiert. In beiden Fällen wird Bildung zu einer drängenden Identitätsfrage und Weichenstellung in der Adoleszenz: Während dies im ersten Fall zu einer Neuorientierung an den Aufstiegserwartungen der Eltern führt, bietet im zweiten Fall der Bildungsaufstieg einen Ausweg aus prekären sozialen und ökonomischen Verhältnissen.</p>2022-05-20T00:00:00+02:00Copyright (c) 2022 https://giso-journal.ch/article/view/3633Sprechen, Schweigen, (Um)deuten – Wie die politisch-gesellschaftliche Aufarbeitung fürsorgerischer Zwangsmassnahmen in der Schweiz den Umgang mit der elterlichen Geschichte verändert: Eine qualitative Studie mit Nachkommen Betroffener2022-05-08T08:46:05+02:00Nadine Gautschinadine.gautschi@bfh.chAndrea Abrahamandrea.abraham@bfh.ch<p>Der vorliegende Beitrag handelt davon, wie die politisch-gesellschaftliche Aufarbeitung fürsorgerischer Zwangsmassnahmen (FSZM) den familialen Umgang mit der Geschichte der Eltern veränderte. Dazu wurden sechs biografische Interviews mit Nachkommen Betroffener im Hinblick auf Sozialisationserfahrungen mittels der Grounded-Theory-Methodologie (GTM) analysiert. Die Ergebnisse zeigen zum einen, dass die politisch-gesellschaftliche Aufarbeitung Prozesse der Enttabuisierung der elterlichen Geschichte in Familien anstiess, die auch emotionale Annäherungen zwischen Nachkommen und betroffenen Elternteilen ermöglichte. Sie eröffnete aber auch neue familiale Spannungsfelder, die um die Frage der Betroffenheit des Elternteils kreisten und sich in neuen Konstellationen des Schweigens niederschlugen. Zum anderen wird deutlich, dass die politisch-gesellschaftliche Aufarbeitung zu bedeutungsvollen persönlichen Klärungen und neuen Deutungen bezüglich erlebter elterlicher Verhaltensweisen und intergenerationalen Weitergaben führte. Insgesamt vermag die politisch-gesellschaftliche Aufarbeitung gewisse persönliche und familiale Belastungen aufzulösen, gleichzeitig bringt sie aber auch neue hervor.</p>2022-05-20T00:00:00+02:00Copyright (c) 2022 Nadine Gautschi, Andrea Abrahamhttps://giso-journal.ch/article/view/3634Die Entstehung von Biographie-Blockaden: Politisch inhaftierte Frauen in der DDR und ihr familiärer Hintergrund2022-05-08T08:55:28+02:00Frank Beierfrank.beier1@tu-dresden.de<p>In der Sozialisationstheorie gibt es nur wenige Ansätze, die empirische Einblicke in Prozesse des Aufwachsens in autokratischen Systemen geben. Politische Regime wie die ehemalige Deutsche Demokratische Republik (DDR) haben (hatten) jedoch nur eine begrenzte Kontrolle über private Familienstrukturen. Daher werden in diesem Beitrag die unterschiedlichen familialen Hintergründe von Frauen dargestellt, die der Oppositionsbewegung angehörten und inhaftiert wurden, weil sie versuchten, (illegal) nach Westdeutschland zu emigrieren. Die Studie basiert auf biographischen Erzählungen von Frauen, die in den 1940er, 50er und 60er Jahren geboren wurden. Die sehr unterschiedlichen familialen Hintergründe dieser Frauen beeinflussten die erworbenen Strategien im Umgang mit dem autokratischen System. Diese Strategien können jedoch unter verschiedenen Lebensumständen versagen oder unwirksam werden, was zu biografischen Blockaden führt. Im Artikel wird argumentiert, das Biographie-Blockaden als ein Schlüsselkonzept zur Erklärung riskanter Emigrationsentscheidungen betrachtet werden können.</p>2022-05-20T00:00:00+02:00Copyright (c) 2022 Frank Beierhttps://giso-journal.ch/article/view/3635Ältere Arbeitnehmende – jüngere Chefs: Herausforderungen an einem altersgemischten Arbeitsplatz in Südbrasilien2022-05-08T09:02:18+02:00Eduardo Danilo Schmitzprofessor.eduardods@gmail.comNatália Viega de Souza Schmitznati.viega@gmail.comJohannes Dolljohannes.doll@ufrgs.br<p>In immer älter werdenden Gesellschaften werden altersgemischte Arbeitsplätze häufiger, so auch in Brasilien. Einerseits kann Altersdiversität in einer Arbeitsgruppe zu einem breiteren Spektrum an Perspektiven und Ideen beitragen. Andererseits kann sich die Zusammenarbeit verschiedener Generationen als Herausforderung erweisen, vor allem wenn klassische Hierarchiemuster umgekehrt werden, wie im Fall der Zusammenarbeit von älteren Arbeitnehmenden und jüngeren Chefs. In der vorliegenden qualitativen Studie in einem brasilianischen Dienstleistungsunternehmen wird anhand von Einzel- und Fokusgruppeninterviews untersucht, wie diese Beziehung von beiden Seiten wahrgenommen wird. Dabei werden die Selbstwahrnehmung von Arbeitnehmenden hinsichtlich ihres Alterungsprozesses sowie durch Altersdiskriminierung verursachte Spannungen aufgezeigt. Die Ergebnisse machen deutlich, dass Manager sich der Altersdiskriminierung am Arbeitsplatz, die sich in vielen Situationen auch mit einer Geschlechterdiskriminierung überschneidet, oft bewusst sind. Neben den beobachteten Spannungen und Problemen weisen die Ergebnisse auch darauf hin, dass auf beiden Seiten Lernprozesse in Richtung eines neuen Ansatzes für altersdiverse Arbeitsplätze initiiert werden können.</p>2022-05-20T00:00:00+02:00Copyright (c) 2022 Eduardo Danilo Schmitz, Natália Viega de Souza Schmitz , Johannes Dollhttps://giso-journal.ch/article/view/3644Rezension zu: Sebaux, Gwénola (Hrsg.) (2019): Processus de transmission dans les familles de migrants ou issues de l’immigration: Regards croisés. Villeneuve d’Ascq: Presses universitaires du Septentrion. 254 S. ISBN: 9782757429228. DOI: HTTPS://DOI.ORG/10.4000/BOOKS.SEPTENTRION.76216AVAILABLE ONLINE AT HTTPS://BOOKS.OPENEDITION.ORG/SEPTENTRION/762162022-05-12T15:29:40+02:00Liliana Azevedoliliana_marisa_azevedo@iscte-iul.pt<p>Dieser von Gwénola Sebaux herausgegebene Sammelband bringt ein breites Spektrum von Beiträgen zum Konzept der "Transmission" im Kontext von Migration nach und innerhalb von Europa zusammen. Die Beiträge sind unterschiedlichen Disziplinen, methodischen Perspektiven, nationalen Kontexten und Zeiträumen zuzuordnen. Im Fokus des Buches steht die Vielfalt des facettenreichen Ansatzes der Transmission.</p>2022-05-20T00:00:00+02:00Copyright (c) 2022 Liliana Azevedohttps://giso-journal.ch/article/view/3661Editorial: Generationenverhältnisse - Lebenswege und Sozialisationserfahrungen2022-05-19T15:49:22+02:00Simone Brauchlisbrauchli@ife.uzh.chAnne Carolina Ramosanne.ramos@ife.uzh.ch<p>Die Beiträge dieses Themenhefts <em>Generationenbeziehungen – Lebenswege und Sozialisationserfahrungen</em> nehmen das Wechselspiel zwischen Generationenbeziehungen einerseits und Lebenswegen und Sozialisationserfahrungen andererseits in den Blick. Dem Thema wird anhand von empirischen Beispielen aus verschiedenen politischen Systemen und gesellschaftlichen Kontexten sowie aus unterschiedlichen Feldern der Migration nachgegangen. Das Heft besteht aus fünf Beiträgen – zwei in deutscher und drei in englischer Sprache – und einer Buchbesprechung, die aus der Schweiz, Deutschland, Portugal und Brasilien stammen.</p>2022-05-20T00:00:00+02:00Copyright (c) 2022 Simone Brauchli, Anne Carolina Ramos